Mittwoch, 28. April 2010

Chemo, Zyklus4... immer noch nicht

Heute früh war ich wieder mal zur Blutuntersuchung - das Ergebnis: Leukos zu niedrig, nächsten Montag wird ein neuer Versuch unternommen. Damit es Montag dann auch wirklich klappt, habe ich wieder 5 sündhaft teure Neupogen-Spritzen bekommen, da sollten die Leukos ruckzuck wieder nach oben schießen.
Weil ich sowieso grad unterwegs war und es mir wegen der ungewohnt langen Pause mal wieder richtig gut geht, bin ich nach dem Krankenhaus noch in die Schule gefahren und habe meine lieben KlassenkameradInnen und Lehrerinnen besucht.

Montag, 26. April 2010

Chemo, Zyklus4... oder so ähnlich

Die Chemo heute wurde abgesagt - zu wenig Leukozyten im Blut.
Mittwoch wird ein neuer Versuch gestartet.
Lustigerweise war mir die ganzen zwei Stunden, während ich auf das Ergebnis der Blutuntersuchung gewartet habe ziemlich übel. Als mir die Schwester gesagt hat, dass die Chemo auf Mittwoch verschoben wird, war die Übelkeit mit einem Schlag verschwunden - spontane Heilung, ein Wunder ein Wunder!!

Sonntag, 25. April 2010

Wochenende!

Bevor morgen die Chemo weitergeht und es mir wieder ein paar Tage ziemlich dreckig gehen wird, habe ich bei feinstem Wetter ein schönes Wochenende mit viel Ablenkung verbracht.
Samstag war ich auf einer Geburtstagsfeier unter dem Motto "Schnapszahlen und scheiße aussehen" - da ich sowieso schon eine Glatze habe und kaum jemand "scheißerer" aussieht, als ein Nazi, habe ich mich mit geringem Aufwand als Nazi verkleidet. Außerdem haben Nazis ein ziemlich kindisches Faible für Zahlencodes, wodurch dann 88 als "Code" für "Heil Hitler!" entstand - Schnapszahl!! Foto folgt, sobald ich von den anderen anwesenden Gästen ein vorzeigbares Bild von mir ergattern konnte. Die Party war für mich ziemlich schnell gelaufen, um 22:00h bin ich schlafen gegangen - trotzdem war es sehr lustig!
Sonntag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück beim Geburtstagskind (übrigens die liebe Freundin, die mir auch den Kopf geschoren hat) zur Familie meiner Freundin, wo ich auf dem Balkon in der Sonne gesessen und gelesen habe...

Übrigens: Als ich meinen Blog gegoogled habe, habe ich entdeckt, dass Ladina vom Forum der schweizer Krebsliga meine Blog in ihre Linkliste aufgenommen hat - vielen Dank dafür!

Montag, 19. April 2010

Chemo, Zyklus3, Woche 3-4

Heute (Montag) ging es mir unglaublich gut, obwohl ich "schon" um 8:30h aufgewacht bin! Nach dem Frühstück bin ich zum Krankenhaus gefahren, um mir bestätigen zu lassen, dass ich wirklich krank bin (Weil ich einen Antrag auf Unterstützung von der deutschen Krebshilfe stellen will, muss ich logischerweise nachweisen, dass ich Krebs habe). Beim Sozialdienst der Klinik ist mir dann aufgefallen, dass die Zettel, die ich ein paar Tage vorher eingepackt habe, keine Nachweise über meine Einkünfte und Ausgaben, sondern nur irgendwelche Briefe aus meinem Aktenordner waren. Peinlich... wer weiß, was ich mir beim Einpacken gedacht habe, offensichtlich nicht besonders viel.

Nach meinem letzten Eintrag habe ich mit meiner Freundin auf Einladung von meinem Onkel ein luxuriöses Wochenende in München verbracht. Gutes Essen, die Familie treffen, Übernachtung im 5*-Superior Hotel ...
Eine willkommene Ablenkung, bevor es am 12.04.2010 die nächste Dosis ABVD gab. Erst wurde aber noch ein Herz-Echo gemacht, Doxorubicin ("Red Death") bricht gelegentlich Herzen und weil ich dicke Beine und hohen Blutdruck hatte, wollte meine Ärztin sichergehen, dass mein Herz noch nicht gebrochen ist.
Das Herz-Echo wird übrigens im Allgemeinen nicht durch die Speiseröhre gemacht, sondern anscheinend nur, wenn auf dem "von außen" gemachten Herz-Ultraschall irgendwas verdächtig scheint... ich hatte mir schon Sorgen gemacht.
Der Kardiologe hat mir übrigens Komplimente für mein "schönes Herz" und meine schlanke Gestalt gemacht - nach seiner Aussage haben seine Patienten sonst mindestens 20kg Übergewicht. Na da ging's mir aber gut!

Die Tage nach der Chemo waren unschön, Übelkeit und Kopfschmerzen haben sich etwas länger gehalten als letztes Mal. Samstag ging es wieder gut, abends wurde gegrillt und Sonntag haben wir mit den Nichten und Neffen (3, 8 und 8 Jahre) von meiner Freundin Drachen steigen lassen.

Freitag, 9. April 2010

Update...

Ich habe gerade festgestellt, dass sich mein letzter Eintrag etwas negativ liest. Inhaltlich ist das zwar alles richtig, aber es ist nicht so dramatisch, wie man vermuten könnte, die Stimmung ist (heute) gut, ich habe (im Moment) keine Schmerzen und die dicken Beine merke ich nur wenn ich still stehe - und das sollte man ja sowieso tunlichst unterlassen!
Gestern war tatsächlich ein ziemlich antriebsloser Tag, ab und zu fühle ich mich, als hätte ich das Fatigue-Syndrom, an anderen Tagen (z.B. heute) fühl ich mich richtig motiviert irgendetwas sinnvolles zu tun. Allerdings vergeht zwischen dem Gedanken und der Tat trotzdem meistens noch 'ne Menge Zeit... an schlechten Tagen sitz ich 20 Minuten in der Dusche und lass mir Wasser über den Rücken laufen, bevor ich mich dann aufraffe, mich mal einzuseifen. Und genau so saß ich gestern auch am Schreibtisch in meinem bequemen Sessel, hab mich stundenlang sinnlos durchs Internet geklickt und mir fest vorgenommen, dann aber bald mal aufzustehen!

Mittwoch, 7. April 2010

Chemo, Zyklus3, Woche1-2

Am 29.03.2010 ging es los, mal was neues, was ausgeflipptes probieren... Früh morgens im Krankenhaus angekommen, wurde ich erstmal zum EKG geschickt - habe ich zwar erst vor fünf Tagen gemacht, macht mir aber nix, beim EKG lieg ich sowieso nur rum. Außerdem habe ich gehofft, wieder einen Bonbon von der gut gelaunten Schwester vom letzten Mal zu bekommen... aber weit gefehlt, eine ruppige ältere Dame hat mich wortlos abgefertigt, da war ich ganz froh, wieder bei meinen gut gelaunten Schwestern in der Ambulanz zu landen.

Die nächsten Zyklen werden mit ABVD durchgeführt, eine neue Chemo mit teilweise anderen Präparaten, laut einer Schwester wird ABVD nicht besonders gut vertragen, "Spuck und Sprudel werden Ihre besten Freunde sein" wurde mir gesagt. Derart motiviert ging es los, ein leuchtend rotes und ein lichtempfindliches Präparat in Schutzhülle waren die Highlights, die meiste Zeit habe ich wieder geschlafen.
Das leuchtend rote Präparat ist Doxorubicin (wird als Adriamycin verkauft), trägt den Beinamen "Red Devil" oder "Red Death" und kostet ca. $1,1mio  pro kg.
Entgegen der Ankündigungen habe ich in den 9 Tagen seit der Chemo diverse Nebenwirkungen gehabt, aber Erbrechen und Durchfall waren nicht dabei. Nebenwirkungen waren bei mir: Übelkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Antriebslosigkeit, dicke Beine, taube Lippen, Schmerzen in den Armbeugen.

Samstag, 3. April 2010