Montag, 20. Dezember 2010

Jahresrückblick - Anfang.

Vor ein paar Tagen stand ich auf dem Hormersdorfer Weihnachtsmarkt und habe mir die Füße abgefroren. Als ich letztes Jahr an der gleichen Stelle stand, hatte ich innerhalb von zwei Stunden 39°C Fieber und der ganze Kladderadatsch (das Wort existiert tatsächlich und bedeutet so viel wie „etwas fällt herunter und bricht mit Krach in Scherben“) ging los.
Nun sitze ich an meinem (neuen) Schreibtisch, habe eine bessere Frisur als letztes Jahr und es geht mir gut. Viele liebe Menschen, die immer für mich da waren, haben es geschafft, dass ich viele, viele schöne Erinnerungen aus diesem Jahr mitnehmen werde.

Danke!

Jahresrückblick - Ende.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

schneeflöckchen...

Winter in Chemnitz - und weil ja kein Mensch damit rechnen konnte, dass es dieses Jahr schon wieder zum Jahresende kalt werden könnte (von Schnee ganz zu schweigen), herrscht seit mindestens einer Woche Ausnahmezustand im Nizza des Ostens.
Aufmerksame Beobachter geben an, den Winterdienst bei der Arbeit gesehen zu haben - diese Meldungen habe ich bisher als reine Spinnerei abgetan, letzte Nacht konnte ich aber einen Herrn beobachten, wie er einen Pfad zum Ticketautomaten der CVAG freigeschaufelt hat. Zumindest Ansätze von Winterdienst scheinen also vorhanden zu sein.
Positiv an den spiegelglatten Straßen sind die vielen schönen Auffahrunfälle mit Schrittgeschwindigkeit, die man zur Zeit beobachten kann - auch Rentner mit Rollatoren und Mütter mit Kinderwagen, die im knöcheltiefen Schnee stecken bleiben, sowie Passanten aller Altersklassen, die in bester Slapstick-Manier auf dem Glatteis ausrutschen sind eine wahre Freude in der Weihnachtszeit. Letzteres ist mir auch schon zwei mal passiert, was dank Falithrom zu lila-roten Hämatomen in der Größe von 5DM-Stücken an beiden Knien geführt hat (dank meiner außergewöhnlichen Geschicklichkeit, bin ich jeweils ein mal auf jedes Knie gefallen!).

Die Schulen sind seit kurzem geschlossen, aber wenigstens der Nahverkehr fährt... ab und zu mal. Mit etwas Geduld und viel Glück erwischt man hin und wieder eine der selten gewordenen Straßenbahnen und im besten Falle trifft man eine gut gelaunte Straßenbahnfahrerin, die einen freundlich begrüßt: "soo, riggen se mol dorsch und machn Bladz! weil wenn de Dürn ned mehr zugehn, räum isch de bohn leer, stell auf "Dienstfohrt" und fohr nach Gablenz zum Bedriebshof!!" ("So, jetzt rücken sie alle mal durch und machen Platz! Weil wenn die Türen nicht mehr zugehen, räum ich die Bahn leer, stell auf "Dienstfahrt" und fahr nach Gablenz zum Betriebshof")
Das ist die vielgelobte Chemnitzer Herzlichkeit - sie zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass nach wüsten Pöbeleien und Beschimpfungen meistens auf körperliche Gewalt verzichtet wird.

Samstag, 11. Dezember 2010

Tu was sinnvolles!

Tu was sinnvolles, unterstütze Wikileaks!
Vielleicht der einfachste Weg, unsere Welt etwas besser zu machen: Regierungen und internationale Konzerne zu ethischerem Handeln zwingen, indem man sie daran erinnert, dass die Chancen recht gut stehen, dass früher oder später auf Wikileaks über Fehlverhalten berichtet wird.

Konto-Inhaber: Wau Holland Stiftung
Konto-Nummer: 2772812-04
BLZ: 52040021
Bank: Commerzbank Kassel
Verwendungszweck: WIKILEAKS / WHS Projekt 04

Wikileaks veröffentlichte uA ...
- ... Dokumente, die in Kenya Korruption in Milliardenhöhe bewiesen und den Ausgang der dortigen Wahlen massiv beeinflusst haben.
- ... Dokumente, die die Duldung von systematischen Menschenrechtsverstößen in Guantanamo bewiesen.
- ... die größte Sammlung an internen Scientology-Dokumenten.
- ... Dokumente, die bewiesen, wie sich die Besitzer einer isländischen Bank in Milliardenhöhe an ihrem Unternehmen bereichert haben.
- ... Pläne der CIA, wie man uA in Deutschland die öffentliche Stimmung für den Afghanistaneinsatz positiv beeinflussen könnte.
- ... ein Video eines Kampfhubschraubereinsatzes, bei dem in Bagdad ein Dutzend Journalisten und Zivilisten erschossen wurden.
- ... ca. 80.000 geheime US-Dokumente über den Afghanistankrieg und ca. 390.000 geheime US-Dokumente über den Irakkrieg.
- ... ca. 250.000 Nachrichten aus US-Botschaften in aller Welt, davon ca. 15.000 geheime und 100.000 vertrauliche Nachrichten.
- ... Beweise für Medikamententests, durchgeführt von Pfizer an Kindern in Nigeria, bei denen 11 Kinder starben.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Gesund - in fünf Jahren!

Ja genau, letzten Donnerstag gab es dann endlich das erhoffte, offizielle Ergebnis der Untersuchungen. PET sagt keine Lymphom-Aktivität im Mediastinum, CT sagt Tumor schrumpft. Das ist beides gut!
Jetzt heißt's also 1.816 Tage tumorfrei bleiben, dann bin ich geheilt.
Hurrah!

Shakespeare

Weil's heute im Unterricht Thema war (ich weiß zwar nicht mehr in welchem Zusammenhang, aber es war mit großer Wahrscheinlichkeit sehr (un-)wichtig), kommt hier also die Ansprache des Herrn Heinrich V., der sein trauriges Häuflein Engländer auf das geplante Niedermetzeln von vielen vielen Franzosen einschwört. Wie wir alle wissen, lässt sich mit sinnlosem Blutvergießen fast jedes Problem adäquat lösen - insbesondere wenn Franzosen beteiligt sind.


"The Life of Henry the Fifth"
4. Akt, 3. Szene:


...
Der heut'ge Tag heißt Crispianus' Fest:
Der, so ihn überlebt und heim gelangt,
Wird auf dem Sprung stehn, nennt man diesen Tag,
Und sich beim Namen Crispianus rühren.
Wer heut am Leben bleibt und kommt zu Jahren,
Der gibt ein Fest am heil'gen Abend jährlich
Und sagt: »Auf Morgen ist Sankt Crispian!«,
Streift dann die Ärmel auf, zeigt seine Narben
Und sagt: »An Crispins Tag empfing ich die.«
Die Alten sind vergeßlich; doch wenn alles
Vergessen ist, wird er sich noch erinnern
Mit manchem Zusatz, was er an dem Tag
Für Stücke tat: dann werden unsre Namen,
Geläufig seinem Mund wie Alltagsworte,
Heinrich der König, Bedford, Exeter,
Warwick und Talbot, Salisbury und Gloster,
Bei ihren vollen Schalen frisch bedacht!
Der wackre Mann lehrt seinem Sohn die Märe,
Und nie von heute bis zum Schluß der Welt
Wird Crispin Crispian vorübergehn,
Daß man nicht uns dabei erwähnen sollte,
Uns wen'ge, uns beglücktes Häuflein Brüder:
Denn welcher heut sein Blut mit mir vergießt,
Der wird mein Bruder; sei er noch so niedrig,
Der heut'ge Tag wird adeln seinen Stand.
Und Edelleut' in England, jetzt im Bett',
Verfluchen einst, daß sie nicht hier gewesen,
Und werden kleinlaut, wenn nur jemand spricht,
Der mit uns focht am Sankt Crispinus-Tag.


Ja so ist das.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Erfolg!

Frau PET-Doktor aus der Nukularmedizin schreibt über mich dieses bezaubernde Urteil. Hallelujah!

Mittwoch, 24. November 2010

Filme

Oh ja! Gerade auf der Suche nach tollen Filmen für 2011 hab ich diese zwei Kandidaten gefunden - Rango und Suckerpunch.


Rango - eine schwermütige Echse auf der Suche nach Abenteuern und Freiheit.



Suckerpunch - Maschinengewehre, Zeppeline, Samurais, leichtbekleidete junge Damen, Explosionen, Doppeldecker-Kampfflugzeuge, Drachen, Zeitlupen-Schwertkämpfe in 1. Weltkriegs-Schützengräben, Kampfhubschrauber, B52-Bomber... Story? Keine Ahnung!

Samstag, 20. November 2010

chillen...

Die Anatomie-Prüfung ist gelaufen... und wie... "Aufbau und Funktion des peripheren vegetativen Nervensystems" und "Aufbau und Funktion des Nervensystems" waren meine zwei Themen (ich hatte gehofft, sowas wie "was ist ein Knochen" oder "male ein Herz" zu ziehen), das erste Thema kam mir vor wie eine halbe Stunde, das zweite wie zwei Minuten (insgesamt hatte ich zehn Minuten) - egal, bestanden mit einer 2, abends wurde noch angemessen im Brazil und bei der lieben Nadl gefeiert...
Am Freitag war ich dann etwas verkatert, aber bei nur einer Einheit Unterricht, in der ich auch noch ein altes Referat über Jugendsprache zum zweiten mal gehalten habe, war das zu verschmerzen. Nachdem sogar Herr Goethe sich mal wohlwollend über Jugendsprache geäußert hat (siehe unten), habe ich beschlossen, Ausdrücke aus der Jugendsprache in meinen Wortschatz zu übernehmen.
Also chille ich jetzt! ...ich habe fast nichts sinnvolles mehr zu tun, höre entspannte Musik (siehe unten), trinke meinen Kaffee und überlege gaaaaaanz in Ruhe, was ich am nächsten Dienstag in meiner ersten eigenen logopädischen Therapie mit meiner kleinen Patientin anstellen soll...



"Ich hör' es gerne, wenn die Jugend plappert:
Das Neue klingt. Das Alte klappert."
(Goethe)

Freitag, 12. November 2010

Deutsch

In der Schule ergab sich heute wieder einmal die Gelegenheit, über die Tücken der deutschen Sprache nachzudenken. Uneinigkeit herrschte beim Genus des Bauern - das der Bauer als Landwirt männlichen Geschlechts sei, stieß auf ungeteilte Zustimmung. Schwieriger wurde es beim grammatischen Geschlecht des Vogelbauers (Käfig) - eins der vielen Beispiele, warum die deutsche Sprache so schrecklich unübersichtlich ist - das bedeutungsunterscheidende Geschlecht (der Band, die Band, das Band). Zur Verdeutlichung:
Die nächste Unklarheit ergab sich bei dem Satz "Der Junge trifft das Mädchen mit dem Ball am Kopf" - jeder denkt sofort an einen Lausebengel, der einem armen Mädchen einen Ball ans Haupt wirft. Die romantische Vorstellung, die der Satz "Das Mädchen traf den Jungen mit der Mütze" auslösen würde, kommt keinem in den Sinn.

Donnerstag, 11. November 2010

Update

So... lange nichts mehr geschrieben. Die schlechte Nachricht zuerst - es ist noch nicht vorbei!
Das letzte Restaging (das ich schon hoffnungsvoll "Abschlussuntersuchung" genannt hatte) ergab kein eindeutiges Ergebnis - der befallene Lymphknoten hat seine Größe leicht verändert, die Blut- und Organwerte sind aber anscheinend völlig normal und gesund. Das ist insofern etwas beruhigend, weil bei Tumoraktivität wohl auch einige Blutwerte auffällig wären - dh jetzt konkret, dass ich ende November nochmal für eine CT und eine PET ins Krankenhaus eingeladen bin um zu prüfen, ob der Lymphknoten weiter gewachsen (schlecht), oder konstant geblieben, bzw. kleiner geworden ist (gut).
Also übe ich mich weiterhin in Geduld - ein Mangel an Geduld war ja schon immer mein Hauptproblem, deswegen nutze ich die folgenden drei Wochen als Trainingslager, um ausgeglichener, entspannter und gelassener zu werden.

Davon abgesehen geht's mir weiterhin sehr gut, Schule läuft - viele Referate, LKs und Prüfungen. Beim Friseur war ich auch - man beachte auf dem Foto also bitte meine Frisur und nicht die ungebetenen, kamerageilen Zaungäste, die sich ins Bild geschlichen haben.


LARK - Heroin Mary

Freitag, 29. Oktober 2010

werbung

mittwoch: schule, mit der lieben Liese zur Lesung von der lieben Anne im Esperanto ... schönes Sommer-Sonne-Freiheit-Buch, und das Esperanto macht unglaublich gute Milchshakes (Erdnuss-Honig!).
donnerstag: schule, Friseur, Marcel B in Chemnitz, netter Mensch (und ich seh wieder gut aus)! Kino
freitag: schule, rumhängen, Kartoffel-Kürbis-Gratin gekocht (lecker), Letzte Instanz-Konzert, weil Liese die so gerne mag.
p.s. auf der Rückfahrt bei Burger King (Glauchau, Auffahrt A4) am DriveIn in ranzigem Fett frittierte Pommes gekauft. Ich war leider - wie immer in solchen Fällen - zu faul zum Reklamieren.

Montag, 25. Oktober 2010

Aus, Aus, Aus, es ist AUS!

Deutschland ist zwar nicht Weltmeister geworden, aber heute gehts zur Abschlussuntersuchung - einmal alles bitte. Ultraschall von Hals, Torso, Herz und Bein, CT, EKG, Blutuntersuchung und Lungenfunktionsmessung, das war hoffentlich alles.
Komischerweise habe ich gut geschlafen, obwohl ich mir in den letzten Tagen in jeder freien Minute Gedanken um den ganzen Quatsch gemacht habe. Die Statistik fand ich zwar am Anfang der Krankheit sehr beruhigend, jetzt im Moment macht sie mich aber etwas nervös - die Überlebensrate bei Hodgkin liegt normalerweise über 90%, wenn die erste Runde Chemo und Bestrahlung nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat, reduziert sich dieser Wert auf ca. die Hälfte.
Nach dem Ende der Bestrahlung hat die Krankheit eigentlich fast keine Rolle mehr gespielt - in den letzten paar Tagen hat sich das doch wieder etwas geändert ... und das schlimme ist: die Ergebnisse gibt's erst in zwei Wochen!

Dienstag, 12. Oktober 2010

Hamburg

Ein Wochenendbesuch bei meiner Tante in Hamburg, Hafen, König der Löwen, Schiff gefahren, Alster, Reeperbahn, Kaffeetrinken bei Oma mit Tanten und Cousin.

Sehr gut.

Mehr Fotos gibts hier.






Donnerstag, 30. September 2010

krebs und zurück

So, langsam fühl ich mich wieder tatsächlich gesund, Zeit für einen Rückblick?
Das könnte mein "längster" Blogpost aller Zeiten sein!

Donnerstag, 23. September 2010

Modernist Cuisine

Es ist vielleicht ein etwas ungünstiger Zeitpunkt, um Werbung für Kochbücher zu machen (wo ich doch zur Zeit fast nichts schmecke), aber DAS hier scheint mir eine neue Bibel für die Küche zu werden.
Ich dachte ja, dass mein sensationelles neues Fleisch-Kochbuch (Das große Buch vom Fleisch, gibt's auch für Fisch, Saucen, Meeresfrüchte und Wild bei GU) das höchste der Gefühle wäre, aber dann twittert das WIRED-Magazin ganz beiläufig, dass ein Ex-Microsoft-Entwickler ein 2400-Seiten Kochbuch in sechs Bänden für 450€ veröffentlicht, an dem er seit Jahren arbeitet. Von Warenkunde, Geschichte des Kochens, über Mikrobiologie, "Molekularküche" bis zu Rezepten und einem Küchenhandbuch auf wasser- und reißfestem Papier enthält "Modernist Cuisine" anscheinend alles, was man wissen und haben will.
Übrigens wurde schon vor einem Jahr ein Preview-Video veröffentlich und das Buch als 1500 Seiten, bzw. 3 Bände stark angekündigt, man darf also gespannt sein, ob das Buch jemals veröffentlicht wird, oder ob sich bis nächstes Jahr die Anzahl der Bände wieder verdoppelt hat. Aktuell ist man anscheinend dabei, die 2400 Seiten Korrektur zu lesen.

Freitag, 17. September 2010

Das ist ja geschmacklos!

Hurrah, schon mehr als eine Woche ohne Krankenhaus!
Aber die Bestrahlung wirkt länger nach als die Chemo, ich habe immernoch Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und am schlimmsten - ich schmecke fast nichts. Alles schmeckt furchtbar fad. Bei Heringssalat schmeck ich die Zwiebeln und den Dill, bei Döner schmeck ich ein bisschen was vom Fleisch, Wein schmeckt nach überhaupt nichts, Salbeitee schmeckt auch mit viel Honig irgendwie salzig und wenn ich was scharfes esse merke ich hinterher, dass der Mund brennt.
Aber immerhin sind die Schleimhäute wieder regeneriert - ich kann also wieder alles essen und trinken!

Mittwoch, 8. September 2010

Bestrahlung #17

Fertig! Letzte Bestrahlung war heut um 6:30h. Nie wieder.
Zur Rechten: Markus II. - wenn ich mal etwas Zeit übrig habe, kriegt er noch ein paar charmante Gesichtszüge auf die blasse Haut aus thermoplastischem Kunststoff gemalt.

Sonntag, 5. September 2010

1song/day - THE RACONTEURS - BLUE VEINS



Da war doch was mit den Songs über Heroin - einen hab ich noch! Jack White diesmal nicht bei den White Stripes, sondern mit den Raconteurs - trotzdem gut.

Samstag, 4. September 2010

Bestrahlung #14

Na endlich sind die Nebenwirkungen richtig angekommen - meine linke Wange sieht innen etwas mitgenommen aus, 5-6 offene Stellen. Am Dienstag in der Sprechstunde hat mir der Arzt ein Schmerzmittel verschrieben (ein Gel, das man einige Zeit im Mund behalten und dann schlucken soll), damit war dann mein Rachen und die hintere Zunge taub, aber die Schmerzen in der Wange hatte ich weiter.
Ein paar Tage später habe ich mir eine Mundspülung (Glandomed) in der Apotheke geholt, das ist immerhin eine kleine Erleichterung - Essen beschränkt sich zur Zeit auf Pudding, Grießbrei, Tiramisu und Frischkäse - so komme ich mit wenigen Löffeln auf genug Kalorien.
Übrigens kann man bei kaputter Mundschleimhaut wunderbar kalten grünen Tee trinken - fast alles brennt tierisch, aber grüner Tee ist sehr angenehm.

Freitag, 27. August 2010

1song/day - KAREN ELSON - THE BIRDS THEY CIRCLE

Es ist zwar schon lange kein "jeden Tag ein Song"-Ding mehr, aber hier kommt mal wieder eine Empfehlung!



Karen Elson könnte man vielleicht kennen, weil Jack White sie zum Schreiben eigener Songs gebracht hat und ihre Karriere von seiner Popularität profitiert hat. Da fällt mir ein - Jack White hat auch einen Song geschrieben, der gut zu den übrigen Heroin-Songs auf diesem Blog passen würde (vielleicht beim nächsten Mal).

Wenn man vom Teufel spricht...

Gestern hab ich noch geschrieben, dass ich kaum Nebenwirkungen merke - heute früh wache ich mit ziemlich geschwollener und wunder Mundschleimhaut im auf. Im Lauf des Tages ist die Schwellung immerhin schon etwas zurückgegangen, direkt nach dem Aufwachen hatte ich einen Sigmatismus lateralis - sehr passend für einen angehenden Logopäden!

Donnerstag, 26. August 2010

Bestrahlung #8

Heute früh gab's die achte Bestrahlung - ich warte immer noch auf dramatische Nebenwirkung. Manchmal fühlen sich meine Speise- und Luftröhre etwas gereizt an - wie bei Sodbrennen, bzw. starkem Husten, aber mehr merke ich noch nicht.
Hoffentlich bleibt's so.

Samstag, 21. August 2010

Bestrahlung #4

  • Heute früh um 8:10h gab's die vierte Bestrahlung - ich merke nach wie vor keine Nebenwirkungen. Evtl. ist das leichte Brennen im Bereich Luftröhre-Bronchien eine Folge der Bestrahlung, kann aber auch mit meiner Erkältung inkl. Husten zusammenhängen. Es geht mir gut.
  • Heute abend gab's auf der ausgegrabenen Küchwaldbühne feines Laientheater - Momo von Michael Ende. Schön zu sehen, was ein Idealist mit vielen Freiwilligen alles leisten kann, also an alle Chemnitzer: Tickets kosten 4-6€ im Vorverkauf und das Stück wird bis anfang September gespielt.
  • Der großartige Christof Schlingensief ist gestorben. Wirklich schade um diesen liebenswerten Querulanten, der schon immer mit großer Leidenschaft und ohne Rücksicht auf Verluste polarisiert und provoziert hat. Heute abend starb er an dem Lungenkrebs, der ihn seit 2008 begleitet hat.

Mittwoch, 18. August 2010

Bestrahlung #1

10 Minuten auf der Liege mit Maske über dem Gesicht, das Maschinchen rotiert um mich rum - nach ein paar Minuten spüre ich ein leichtes Taubheitsgefühl im Rachen und Wärme auf der Brust. Kurz darauf werde ich losgeschnallt, die freundliche Dame sagt "so das wars mit der Simulation, gehen Sie jetzt bitte zur Bestrahlung in Haus 34".
Na toll, schon wieder eingebildete Nebenwirkungen.
Also habe ich meine sieben Sachen gepackt, bin ins Haus 34 gegangen und habe da die gleiche Prozedur nochmal mitgemacht, dieses Mal mit richtiger echter Radioaktivität, dafür aber ohne Nebenwirkungen.

p.s.
Das hier ist der Gang zur Radiologie:
(das nennt man dann wohl angewandte Psychologie)

Auf zum Atom!

Auf zum Atom!
In einer Stunde ist der erste Bestrahlungstermin.

Freitag, 13. August 2010

Maskenball...

Gestern war es endlich soweit - erste Vorbereitungen für die Bestrahlung. Mir wurde eine Maske gebastelt, mit der ich dann ab nächster Woche jeden Tag auf einer Liege festgeschnallt werde. Kopf, Hals und Brustbereich sind damit ziemlich sicher fixiert, so dass die Maschine immer den gleichen Bereich bestrahlt. (Bild)
Das Anfertigen der Maske war sehr angenehm - ein weiches, warmes Kunststoffgitter wird über das Gesicht gelegt und an die Konturen des Kopfes und der Schultern angedrückt. Nach einigen Minuten kühlt sich der Kunststoff ab und wird fest - das war's auch schon.
Anschließend wurden noch ein paar Markierungen angebracht - Punkte an denen das Koordinatensystem für die Bestrahlung ausgerichtet wird und die Bestrahlungsfelder müssen dann nicht mehr auf die Haut gemalt werden, wie das früher üblich war, sondern werden direkt auf die Maske gemalt. (link)
Nach der Behandlung kann ich die Maske übrigens behalten - Juchee!

Nächste Woche geht's los, erst noch irgendwelche Vorbereitungen und dann kommt tatsächlich "schon" die erste Bestrahlung - dass ich das noch erleben darf.

1song/day - LAID BACK - BAKERMAN


Immer noch kein Krach - irgendwie kommt immer was dazwischen. Diesmal ist es das Brot, das ich gestern gebacken habe - also jetzt sehr subtil thematisch passend: Laid Back - Bakerman.
Übrigens hat Lars von Trier das Video zu Bakerman gedreht - nachdem ich vor ein paar Monaten "Antichrist" gesehen habe, würde ich mir wünschen, dass er bei Musikvideos geblieben wäre. Andererseits war "Dogville" genial ... also lieber Herr von Trier, Musikvideos ok, Dogville gut, aber bitte keinen Antichrist mehr!
Für alle intellenten Leser, hier noch der Text von Bakerman:
Bakerman is baking bread bakerman is baking bread
sagabona kunjani wena sagabona kunjani wena
The night train is coming got to keep on running
the night train is coming got to keep on running
you got to cool down take it easy
you got to cool down relax take it easy

Mittwoch, 11. August 2010

1song/day - KALKBRENNER - PAGE THREE



Die zeitgemäße Version des alten Seemannslied - etwas weniger Kitsch, aber immerhin mit Schifferklavier!
Morgen gibt's dann eine tödliche Überdosis Schmalz von James Last - Biscaya ... vielleicht.

Wahn

Endlich mal was sinnvolles gelernt!
Der Begriff Wahn repräsentiert eine Überzeugung, die
  • logisch inkonsistent ist oder wohlbestätigtem Wissen über die reale Welt widerspricht und 
  • trotz gegenteiliger Belege aufrechterhalten wird, weil die persönliche Gewissheit der Betroffenen so stark ist, dass sie rational nicht mehr zugänglich sind.
Formen von Wahn sind z.B. politischer Wahn, religiöser Wahn, Krankheitswahn (Hypochondrie - "Ich habe da was über Morbus Hodgkin gelesen und bin jetzt überzeugt, dass ich das auch habe!"), aber mein persönlicher Lieblingswahn ist der Erfinderwahn! "Eine Person hält sich für einen genialen Erfinder, entwickelt zahllose Apparaturen, die teilweise gar nicht funktionieren oder in den Augen anderer keinen Zweck erfüllen."
Das erklärt die hunderte Websites zum Thema "freie Energie", bzw. Perpetuum Mobile (1, 2, 3, 4, 5, ...).

Dienstag, 10. August 2010

1song/day - EDDIE VEDDER - SOCIETY


Eddie Vedder - Society from Jim Finlay on Vimeo.


Weil der Soundtrack viel zu gut ist, um nur ein Lied herauszupicken, kommt hier das zweite. Als nächstes kommt wieder Krach, damit hier keine Langeweile aufkommt.

Alltag

Juchee, die Ferien sind vorbei!
Gestern war der erste Schultag und nach ca. 40 Minuten Schule waren wir uns einig, dass es allerhöchste Zeit ist, dass mal wieder Ferien sind!
Nee ... eigentlich ist es prima, dass wieder Schul-Alltag ist - in einer Woche muss ich schon die erste von den vielen verpassten Klausuren nachholen (leider nicht in Anatomie, was ca. 80% meiner Lernzeit in den Ferien eingenommen hat).
Nach der Schule kam noch die große Tour durch die chemnitzer Möbelhäuser, um neue Schlafzimmerschränke und einen neuen Schreibtisch auszusuchen - das Highlight waren natürlich (wie immer!) die Hot Dogs bei IKEA.

Sonntag, 8. August 2010

1song/day - EDDIE VEDDER - LONG NIGHTS


Eddie Vedder - Long Nights from Özlem Nokta on Vimeo.

Ich weiß grad nicht mehr, wie ich heute abend auf Eddie Vedder und Into The Wild gekommen bin, aber der Soundtrack läuft schon seit ein paar Stunden, den Film werde ich auch gleich noch starten und (wie immer) beim Schauen hoffen, bald wieder irgendwo in der Ferne rumzustreunen.

Raving Rabbid

Neben der Zucht von Pflanzen und dem Ärger mit einem Arzt, habe ich in letzter Zeit ein bisschen Zeit damit verplempert, einen der berüchtigten Rabbids aus Rayman Raving Rabbids in schrecklichem Rosa auf die Leinwand zu bannen. Wenn's gefällt, kriegt die Nadl das Ergebnis, wenn sie demnächst in unserer Nachbarschaft eine Wohnung bezieht.

Ach ja, Montag geht die Schule wieder los. Wie gut, dass die 3 Wochen Bestrahlung nicht in den 6 Wochen Ferien stattgefunden haben, sondern jetzt, in der ersten Woche nach den Ferien langsam losgehen.

Donnerstag, 5. August 2010

Langeweile...

Nix zu tun gehabt, also habe ich ein bisschen mit html und css rumgewurschtelt - so sieht das Ergebnis in Opera aus:

So sieht es im Firefox aus:






Das sagt Googles Chrome dazu:



Nur der Marktführer von Microsoft interpretiert die Seite so:

Mittwoch, 4. August 2010

Haare


Ach übrigens... ich habe wieder Haare auf dem Schädel!

Radiologen sind...

Radiologen sind bestimmt alle ganz furchtbar nette Menschen, aber der den ich gestern erwischt habe bestätigt als Ausnahme leider die Regel. Wobei derjenige sicher auch nur einen schlechten Tag erwischt hatte - das kann einem ja schon mal die Laune verderben, wenn anfang August sintflutartige Regenfälle auf einen niederregnen.

Naja wie dem auch sei - gestern war endlich der erste Radiologie-Termin, ich habe dem Radiologen zugesehen und zugehört, wie er meine Akte durchgelesen hat, hin und wieder hat er seiner Sprechstundenhilfe etwas diktiert und mir ab und zu mal Fragen gestellt, die allerdings so langweilig waren, dass er schon nach meinen ersten paar Worten lieber wieder in der Akte weitergelesen hat.
Ich habe einen Haufen Zettel bekommen, was sehr praktisch war, weil er dann auf die meisten meiner Fragen antworten konnte "lesen Sie sich einfach mal in Ruhe die Zettel durch", und bin nun endlich auch tättowiert - zur Ausrichtung der Bestrahlungsfelder wurde mir ein sehr kleiner schwarzer Punkt auf die Brust tättowiert.
Mein persönliches Highlight in dem ganzen Papierkram war ein Zettel, ca. 10x10cm groß auf dem fett gedruckt "Linola-Fettsalbe" steht.

Besonders nach der herzlichen und immer freundlichen Behandlung in der Hämato-Onkologie, wo ich meine Chemo bekommen habe, war die Radiologie eine herbe Enttäuschung - aber was solls, ich bin ja nicht da um neue Freunde zu finden.

1song/day - APPARATSCHIK - SOLDATY



Nach den falschen Russen von den Leningrad Cowboys kommen jetzt die echten Russen von Apparatschik - ebenfalls mit einem alten russischen Kracher. Alte "VolXmusik" bunt gemischt mit Ska, Rock und was halt grad noch so da ist garantiert durchfeierte Nächte allerorten.
p.s. dafür habe ich seit langem mal wieder eine CD aus dem Regal geholt, Tonspur extrahiert, Bild vom Cover gesucht, Video gebaut, bei Youtube hochgeladen und hier eingebunden - so viel Aufwand für einen Song - SO GUT SIND DIE!!!

Samstag, 31. Juli 2010

1song/day - LENINGRAD COWBOYS - THOSE WERE THE DAYS



Passend zum gestrigen Eintrag über die guten alten Zeiten - mit Abstand die beste Version dieses alten russischen Gassenhauers.

Freitag, 30. Juli 2010

1song/day - FAITH NO MORE - EASY



Nach durchfeierten Nächten im Studentenwohnheim war das die Hymne, die beim letzten Bier/Joint/Zigarette auf der Fensterbank des schäbigen alten Plattenbaus, zum Sonnenaufgang vor sich hinleierte... und dazu passend gibt's morgen "those were the days my friend".

Mittwoch, 21. Juli 2010

1song/day - PINK FLOYD - COMFORTABLY NUMB



Da sich das mit den Heroin-Songs ja mehr zufällig, aber dann doch wie ein roter Faden durch die bisherigen 1song/day-Empfehlungen zog, kommt nun Pink Floyds Beitrag zu dem Thema: Comfortably Numb.

Verspätung...

Heute früh um 8:00h (ACHT UHR!!!) klingelt das Telefon, die Radiologie ruft an und verschiebt meinen Termin zur Vorstellung vor der Bestrahlung um 173 Stunden auf den 3. August. Damit wären dann zwischen der letzten Chemo und der Vorstellung zur Bestrahlung elf Wochen und ein Tag vergangen - vorausgesetzt es bleibt beim 3. August.

Dienstag, 20. Juli 2010

1song/day - TOM WAITS - LULLABY


Sun is red; moon is cracked
Daddy's never coming back
Nothing's ever yours to keep
Close your eyes, go to sleep
If I die before you wake
Don't you cry, don't you weep
Nothing's ever as it seems
Climb the ladder to your dreams
If I die before you wake
Don't you cry, don't you weep
Nothing's ever yours to keep
Close your eyes; go to sleep

Tom Waits ist der beste Songwriter aller Zeiten.

Montag, 19. Juli 2010

1song/day - THE STRANGLERS - GOLDEN BROWN



...und schon wieder ein Song, der irgendwie mit Heroin zu tun hat. "Golden Brown" ist Slang für Heroin und der Sänger sagt über den Song
"It's about heroin and also about a girl [...] both provided me with pleasurable times"
Im ersten Moment klingt das durch den Wechsel von 3/4- zu 4/4-Takt vielleicht etwas ungewohnt, auch das Cembalo erwartet man nicht unbedingt von einem 80er Pop-New Wave-Song, aber letztendlich passt alles ganz gut zusammen.
Ein Song, den ich immer wieder gerne höre - schön entspannt und nicht zu flach.

Sonntag, 18. Juli 2010

1song/day - OUTRACKS - BLOCKBUSTER



Eigentlich kein "Song" in dem Sinne, aber zu der Demo gibt's einfach einen genialen Soundtrack, deswegen passt das schon. Hier kann man sich das ganze nochmal im Original runterladen.

Samstag, 17. Juli 2010

1song/day - THE LIBERTINES - WHAT A WASTER



Nach Anita Lane und Nick Cave noch ein Künstler, der die beste Musik macht, wenn er auf Drogen ist. Pete Doherty hat zusammen mit Carl Barât die Band "The Libertines" gegründet. Lange ging das allerdings nicht gut, weil Doherty ständig seine Bandmitglieder beklaute, um seine Drogensucht zu finanzieren.
Doherty wurde rausgeschmissen, die Libertines lösten sich auf ... was für eine Verschwendung.

Freitag, 16. Juli 2010

Was für eine Einladung...

Sehr geehrter Herr ** 
wir erwarten Sie in unserer Sprechstunde Strahlentherapie, Krankenhaus **, Haus ** am 27. Juli 2010, [Uhrzeit]. 
[...].

Das hätte man ja auch etwas herzlicher formulieren können, immerhin werden die in den nächsten Wochen jede Menge gutes Geld mit mir verdienen.
Immerhin, es geht weiter.

1song/day - Rjd2 - 1976

one song a day - jeden Tag ein Lied



Rjd2 ist ein DJ und Produzent aus Oregon, USA, der Song "1976" war die erste Single aus dem 2004 erschienenen Album "Since We Last Spoke". Durch einen Adidas-Werbespot zur WM 2006 wurde sein Song "De L'Alouette" bekannt.
Wie so oft bei Rjd2 gibt's ne tolle Kombination aus 70er Jahre Soul/Funk und Hip-Hop-Beats - ein genialer Sommerhit.

Donnerstag, 15. Juli 2010

1song/day - ANITA LANE - BELLA CIAO

Neue Kategorie: one song a day - jeden Tag ein Lied 



Anita Lane ist eine australische Sängerin, geboren in den späten 50ern, zu Birthday Party-Zeiten war sie die Freundin von Nick Cave, mit dem sie in den frühen 80ern nach London und später nach Westberlin zog um Heroin zu nehmen und Songs zu schreiben. Sie wird manchmal als Gründungsmitglied der Bad Seeds genannt, aber ihr einziger Auftritt war eine gesungene Strophe im Bob Dylan-Cover "Death is not the end" (1996).
1993 erschien ihr erstes Album "Dirty Pearl" unter ihrem Namen, 2001 ihr zweites "Sex O'Clock", zwischendurch hat sie einige Alben mit diversen Underground-Größen (uA Mick Harvey, Bad Seeds, Neubauten) aufgenommen.
Das Cover von "Bella Ciao" einem italienischen Partisanenlied aus dem zweiten Weltkrieg stammt von ihrem zweiten Album und wurde wahrscheinlich durch die Verwendung im Soundtrack zum Film "Herr Lehmann" etwas bekannter.
ebenfalls gut hörbar: Home is where the hatred is, The world's a girl

Mittwoch, 14. Juli 2010

Der Platz wird knapp...

Als ich mir vor wenigen Stunden die 44. Spritze zur Blutverdünnung (Enoxaparin) in den Bauch setzen wollte, musste ich feststellen, dass die Möglichkeiten zum stechen langsam knapp wird. Zwischen den ganzen Blutergüssen (in allen Größen und Farben von angestochenen Blutgefäßen) und Verhärtungen nimmt noch eine Blinddarm-OP-Narbe und ein großes Muttermal wertvollen Platz weg - vielleicht sollte ich ein paar Tage auf Flanken und Oberschenkel ausweichen.

p.s. für alle die geschätzten Besucher, die den MS Internet Explorer nutzen - hier gibt es einen guten Browser.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Werbepause

In meinem anderen Blog hatte ich schon mal für ein paar Tage Anzeigen eingeblendet, bei 0-10 Besuchern am Tag wenig sinnvoll. Hier sind es ein paar mehr Besucher, deswegen teste ich das nochmal.
Wo es hier gerade um Werbung geht - auch ich köchel jetzt mein eigenes Süppchen. Soup.io ist mE der bessere Microblogging-Service - mit automatischem Import von Blogs, Youtube-uploads, Twitter-feed, ohne lästige Restriktion auf 140 Zeichen und mit leichtem Social-Network-Touch... außerdem sitzen die im schönen Wien!. YAY!

Disziplin ... und Exzesse

Vor einem Monat wurde ich mit Thrombose aus dem Krankenhaus entlassen ...
Am Entlassungstag fing das jährliche Open Air "meines" Studentenclubs an, drei Tage Kino, bis spät in die Nacht aufräumen und hinterher den Erfolg zusammen begießen... eine Woche später: Sommerfest an der Uni, an Wochenenden mit Freunden gefeiert, geraucht und getrunken, WM - Siege und Niederlagen sämtlicher Mannschaften gefeiert...
Abgesehen von den zwei Spritzen täglich ging es mir so gut wie seit vier Monaten nicht mehr. Keine Müdigkeit, keine Übelkeit, keine Schmerzen, kein rumhängen im Bad und auf's Kotzen warten. Da muss man ja übermütig werden. Ich bin ziemlich übermütig geworden.
Es waren etwa zwei Wochen und ich habe die Exzesse genossen... seit dem bin ich wieder schrecklich vernünftig, kein Alkohol, gesundes Essen, mäßige Bewegung, viel Lernen... wie langweilig!

p.s. ich habe trotzdem meinen Spass! :)

Samstag, 3. Juli 2010

Blogger bietet echtzeit-Statistiken

Seit heute (oder so) kann ich direkt in Bloggers Entwurfsansicht sehen, wieviele Besucher und mit welchen Browsern hier auf meinen Seiten rumspuken. Sehr schönes Feature, vor allem weil ich vor ziemlich genau einer Woche einen externen Service zu genau diesem Zweck eingerichtet hatte - den werde ich gleich mal wieder kündigen.
Außerdem kann man seit neuestem zu jedem Post seinen Standort hinzufügen - Geotagging ist anscheinend DIE Funktion, die zur Zeit überall mit eingebaut werden muss.

Freitag, 2. Juli 2010

To Do-Liste

Weil die Therapie sich langsam dem Ende nähert, habe ich mal zwei Minuten überlegt, was ich denn danach unbedingt noch erleben will - die Liste ist momentan noch überschaubar, aber es sind ein paar zeitaufwändige Projekte dabei:
Für weitere gute Vorschläge bin ich jederzeit zu haben!

Die Beschissenheit Der Dinge

Ha... Beschissenheit der Dinge... der schreibt bestimmt über einen weiteren miesen Tag in seiner miesen Krebs-Geschichte!
Nein falsch! Es geht um den großartigen Film "Die Beschissenheit Der Dinge", nach dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Dimitri Verhulst, den man unbedingt anschauen sollte, wenn man keine Angst vor der traurigen Realität hat.
Gunther Strobbe wächst irgendwo in Belgien in den 80ern, im Haus seiner Großmutter, mit seinem Vater und dessen drei Brüdern auf. Die Mutter hat schon lange aufgegeben, ihren vier Söhnen das Saufen und Rauchen abzugewöhnen und so wirkt neben den Strobbes die berüchtigte niederländische Assi-Familie Flodder fast schon sympathisch harmlos. Das Leben der Strobbes dreht sich um immer neue Trinkspiele, Nackt-Rad-Rennen und Roy Orbison, der sowas wie das Idol der Familie ist.
Das Ganze ist manchmal saukomisch, manchmal zum heulen und sehr oft völlig absurd, damit die Geschichte nicht allzu hoffnungslos endet, gibt es sogar sowas ähnliches wie ein Happy End.
Neben den ganzen super-soften, romantischen Coming-of-age Geschichten mit denen in den letzten Jahren die Kinos geflutet wurden, ist "Die Beschissenheit Der Dinge" eine willkommene, fast schon dokumentarische Abwechslung.

p.s. Das ist Belgisches Kino, das heißt: der Film ist dreckig, roh und mit einem ganz fürchterlich schwarzen Humor.

Dienstag, 29. Juni 2010

Strahlender Sonnenschein...

Selbst im grauen Chemnitz herrscht strahlender Sonnenschein!
Heute morgen ging's zur Auswertung ins Krankenhaus, alles ok. Meine Ärztin ist aus dem Urlaub zurück und hat mir erstmal einen riesen Schreck eingejagt, als sie in ihren Zetteln rumstocherte und sagte "jaaaaa... und dann haben wir hier noch etwas im CT entdeckt... das war wohl eher ein Zufallsfund, aber gut, dass es entdeckt wurde..." - mir wurde schon etwas flau im Magen und ich dachte "oh jemine, wo haben sie jetzt Metastasen entdeckt", bis sie dann auf den Punkt kam und mir sagte, dass in meiner Lunge kleine kugelförmige Thromben gefunden wurden.
Tief durchatmen, wusste ich doch schon lang...
Also dann, weiter geht's mit der Bestrahlung in 10-14 Tagen, bis dahin sollte sich die Radiologie bei mir melden und alles weitere mit mir klären.
Nach der Strahlentherapie (voraussichtlich 30Gy an 15 Behandlungstagen in 3 Wochen, wie von der GHSG empfohlen) werde ich von Clexane-Spritzen auf Falithrom-Tabletten umgestellt, um mein Blut weiterhin schön flüssig zu halten. Außerdem wird nach der Bestrahlung nochmal per Dopplerultraschall nach der Thrombose im Bein geschaut und CT oder so steht dann sicher auch irgendwann wieder an...
Erstmal ist mein primäres Ziel jetzt, bis zum Beginn der Bestrahlung meine Erkältung loszuwerden... und Anatomie zu lernen.

Nachtmystium - Addicts: Black Meddle Part II

Mal wieder was völlig anderes... eigentlich kein Hodgkin-Blog-Eintrag.
Was ich schon lange wusste, schreibt jetzt auch der Spiegel - die Band mit dem albernen Namen "Nachtmystium" hat am 8.6.2010 ihr neues Album "Addicts: Black Meddle Part II" veröffentlich, also hab ich's schnell bei Amazon DRM-frei runtergeladen.
Wie schon bei "Part I" wird es immer rockiger, elektronischer, psychedelischer aber immer noch schön dreckig. Die Referenzen zu Pink Floyd finden sich nicht nur im Albumtitel, sondern auch in der Musik, insgesamt hört man viele Anspielungen auf die 70er Jahre (nicht Disco und Funk, die anderen 70er!).
Hier noch ein Titel aus dem vorigen Album - während der Chemo lief das Lied oft in der Endlosschleife, weil ich fand, dass es genau die Stimmung hat, die ich auch nach den Infusionen oft hatte - langsam, breit, krank, dreckig...

Samstag, 26. Juni 2010

verrücktes Zeug!

Dienstag hat mir eine freundliche Ärztin erzählt, dass in meiner Lunge irgendwas Thrombosen-ähnliches gefunden wurde - vermutlich aber nichts arg schlimmes, weil wenn's schlimm wäre, hätte ich Schmerzen, Atemnot und/oder Schwindelgefühl.
Mittwoch bin ich früh aufgewacht und dachte "komisch, ich krieg nicht genug Luft" - also hab ich mehrmals tief Luft geholt. Es kam aber nicht das Gefühl, das man normalerweise hat, wenn man Luft holt und wieder Sauerstoff ins Blut kommt, sondern es fühlte sich eher an, als würde ich die Luft anhalten. Eine immer drängendere, unangenehme Beklemmung... ich habe schon überlegt, Liese (Freundin) zu wecken, damit sie mich schnell ins Krankenhaus fährt, mir wurde auch langsam ziemlich schwindelig.
Um nicht in Panik zu geraten wollte, habe ich mich hingesetzt und langsam über das Problem nachgedacht - mit dem Ergebnis, dass ich mir eigentlich ziemlich sicher war, dass die Auswirkung einer Thrombose nicht dann auftritt, wenn man von der Thrombose weiß, sondern dann, wenn die Thrombose auftritt. Seitdem kann ich ohne Probleme atmen und wenn man nicht ständig übertrieben tief Luft holt, wird einem auch nicht schwindelig.
Verrücktes, psychogenes Zeug - ähnlich wie die Übelkeit vor der Chemo, die plötzlich weg war, als die Chemo verschoben werden musste.

Freitag, 25. Juni 2010

Verdrängung...

Verdrängung funktioniert, aber nicht sehr zuverlässig.
Als wir gestern in der Schule einen Film über einen Mann mit Laryngektomie nach Kehlkopfkrebs geschaut haben, kam einiges an unschönen Erinnerungen wieder hoch. Im Film ("Der Indianer") wurde sehr subjektiv der Weg von der Diagnose, über die verschiedenen Untersuchungen, Erfolge, Rückschläge, bis zum Abschluss der Therapie gezeigt, gerade am Anfang des Films habe ich viele Gemeinsamkeiten entdeckt - bei dem Satz, "Krebs - das Wort ist tabu, bei Angehörigen genauso wie bei den Patienten selbst", musste ich lachen - stimmt wirklich.
Lauter Gefühle und Anekdoten, bei denen ich ganz froh drum war, mich nicht mehr so genau zu erinnern.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Thrombosen!

Dienstag (22.06.2010) war mal wieder großes Restaging angesagt, um herauszufinden, wieviel Tumor noch übrig ist und wieviel Bestrahlung ich dann irgendwann bekomme. D.h. früh um 7:30h antreten zum Blut abnehmen und dann die große Runde durch's Krankenhaus drehen - Ultraschall von oben (Hals) bis unten (Leiste), CT (Brust und Bauch) und EKG.

Vorläufiges Ergebnis der ganzen Tour: Der Tumor sieht ganz gut aus, die Ärztin schien zufrieden zu sein, die Lymphknoten, die per Ultraschall geprüft wurden sehen alle normal aus, aber in der Lunge wurde wohl sowas wie eine kleine Thrombose entdeckt. Die Ärztin meinte, wenn es schlimm wäre, hätte ich das gemerkt (Luftnot, Schmerzen, Schwindel, etc.). Jetzt wurde erstmal wieder die Zahl der blutverdünnenden Spritzen verdoppelt (jetzt wieder 2x tägl.) und man hofft, dass sich der Thrombus so wieder auflöst.

Die genauen Ergebnisse der Untersuchung, vor allem, wie das Lymphom jetzt genau aussieht und was davon noch übrig ist, bekomme ich nächsten Dienstag, bei der ausführlichen Auswertung. Bis dahin ist dann auch meine geschätzte Onkologin aus dem Urlaub zurück.

hodgkin-blog.de

Mein Blog mein Blog ist seit kurzer Zeit auch über hodgkin-blog.de erreichbar.

Mittwoch, 16. Juni 2010

News - Mann wirft Welpen auf Hells Angels

Weil's einfach so großartig ist, verbreite ich diese seltsame News aus Bayern hier - hat allerdings überhaupt nichts mit mir oder Hodgkin zu tun.
Der Merkur (wahrscheinlich irgendein regionales Käseblatt) brachte diese sensationelle Nachricht:

Allershausen - Das dürfte den Hells Angels auch noch nicht passiert sein: Ein 26-Jähriger fuhr auf das Gelände des Motorradclubs bei Allershausen, ließ seine Shorts runter und warf einen Hundewelpen nach den Männern. Dann flüchtete der Student mit einem geklauten Radlader.

Natürlich sowohl für die Hells Angels, als auch für den Hundewelpen eine eher unerfreuliche Geschichte, der Student dürfte sich mit dieser Aktion aber die wohl skurrilste News 2010 gesichert haben. Dafür also von mir ein großes Dankeschön, ich muss immernoch laut lachen, wenn ich mir die Szene bildlich vorstelle!

Die wichtige Neuigkeit hat es bis zur internationalen Nachrichtenagentur Reuters geschafft, dort zu finden in der Kategorie "oddlyenough" (ziemlich schräg).

Freitag, 11. Juni 2010

WM 2010

Waka Waka!
Nun ratet mal, wer hier den weltbesten WM-Helm besitzt? Kommt ihr nie drauf, deswegen verrat' ich es... Ich bin es! Diese herrliche Mütze hat meine herzallerliebste Freundin Nadl in Kooperation mit ihrer Mutter gefertigt, für dieses Meisterwerk mussten also nicht mal kleine Kinder in Sweatshops in Bangladesh oder sonstwo leiden - deswegen sage ich vielen Dank!
Übrigens hat Südafrika grad ein gutes Spiel geliefert, Tshabalala hat Südafrika in Führung gebracht, aber Mexiko konnte noch rechtzeitig ausgleichen... schade! Die verrückten Fans haben von Anfang bis Ende wie verrückt auf ihren Tröten rumgetrötet... die gibt's doch sicher auch an irgendwelchen Tankstellen zu kaufen, oder?

Ironie?

Die Chemo ist beendet und die Haare wachsen wieder... und was lese ich bei meinem Enoxaparin (zur Blutverdünnung) als Nebenwirkung? - Natürlich Haarausfall!
Zum Glück steht Haarausfall nur in der Kategorie "sehr seltene Nebenwirkungen" (weniger als einer in 10.000 Patienten betroffen), zusammen mit Blutungen mit tödlichem Ausgang und Dauererektion, ich hoffe mal, dass ich von allen drei verschont bleibe!

Dienstag, 8. Juni 2010

Thrombose

Am 27.05. ging es los, dass ich beim Laufen und beim Strecken des linken Beins starke Schmerzen hatte. Das ganze fühlte sich an wie ein Krampf, der nicht mehr verschwindet - weil ich im Laufe der Chemo schon öfter mal länger dauernde Krämpfe in sämtlichen Muskelgruppen hatte, dachte ich mir nichts böses, habe Magnesiumbrause getrunken und abgewartet.
Beim sonntäglichen Besuch bei der Schwiegermutter (und Hausärztin) wurde das immernoch stark schmerzende Bein vorgeführt und die Schwiegermutter hat festgestellt, dass die linke Wade ca. 4cm dicker als die rechte war - sie hat mich sofort ins Krankenhaus geschickt, weil sie schon eine Thrombose vermutete. In der Notaufnahme wurde ich sehr freundlich empfangen, anscheinend war am Sonntag Abend nichts los, jedenfalls kümmerten sich in der halben Stunde 2 Ärzte und 3 PflegerInnen um mein Bein, bevor ich dann in die stationäre Abteilung von meiner altbekannten Krebs-Station gebracht wurde.
Am Montag wurde nochmal per Doppler-Sonographie (läuft wie eine ganz normale Ultraschalluntersuchung ab - eine der angenehmeren Untersuchungen!) bestätigt, dass ich tatsächlich eine tiefe Beinvenenthrombose habe. Das heißt, dass in einer tiefer gelegenen Beinvene ein Blutgerinnsel sitzt, das dafür sorgt, dass weniger Blut durch die Vene fließt. Das Blut wird gestaut und weicht durch die oberflächlicheren Venen aus, wodurch diese geweitet werden können und es kann zur Bildung von Krampfadern kommen.
Das ist erstmal nicht arg schlimm, ich bekomme jetzt jeden Tag eine Spritze zur Blutverdünnung, wodurch der Thrombus wieder abgebaut werden soll, und muss außerdem Kompressionsstrümpfe tragen, um die Krampfadern zu verhindern.

Nachtrag: Weil keiner so recht wusste, wieso ich mit meinen mehr oder weniger knackigen 26 Lenzen schon eine Thrombose habe (der Chefarzt war sich relativ sicher, dass es nicht an einer Schwangerschaft liegen kann), muss die Ursache natürlich auch erstmal geklärt werden, bevor es mit der eigentlichen Tumorbekämpfung weitergehen kann. Wenn das so weitergeht, werden wir dieses Jahr nicht mehr fertig!

Freitag, 4. Juni 2010

Update...

Chemo ist beendet, danach kam eine Venenentzündung, eine Mandelentzündung und eine Thrombose...
nach ein paar Tagen im Krankenhaus und im Rollstuhl springe ich nun wieder wie ein junger Gott durch das schöne Chemnitz - ich bin zwar etwas entstellt durch Kompressionsstrümpfe, aber die sind ja für einen guten Zweck.
Nächsten Freitag steht die nächste Sprechstunde an, mal sehen, wie und wann es dann mit Bestrahlungen weitergeht.

Mittwoch, 12. Mai 2010

wie peinlich...

Heute in der Sprechstunde stellte sich heraus, dass ich nicht 4 Zyklen ABVD (mit 8 Infusionen), sondern 4 Infusionen ABVD in 2 Zyklen bekomme.
Das bedeutet, die Chemo am nächsten Montag ist die letzte, danach kommt noch etwas Bestrahlung, was sicher auch nicht besonders lustig wird, aber immerhin ist das Ende der Therapie damit ganz plötzlich sehr nah!

Mittwoch, 28. April 2010

Chemo, Zyklus4... immer noch nicht

Heute früh war ich wieder mal zur Blutuntersuchung - das Ergebnis: Leukos zu niedrig, nächsten Montag wird ein neuer Versuch unternommen. Damit es Montag dann auch wirklich klappt, habe ich wieder 5 sündhaft teure Neupogen-Spritzen bekommen, da sollten die Leukos ruckzuck wieder nach oben schießen.
Weil ich sowieso grad unterwegs war und es mir wegen der ungewohnt langen Pause mal wieder richtig gut geht, bin ich nach dem Krankenhaus noch in die Schule gefahren und habe meine lieben KlassenkameradInnen und Lehrerinnen besucht.

Montag, 26. April 2010

Chemo, Zyklus4... oder so ähnlich

Die Chemo heute wurde abgesagt - zu wenig Leukozyten im Blut.
Mittwoch wird ein neuer Versuch gestartet.
Lustigerweise war mir die ganzen zwei Stunden, während ich auf das Ergebnis der Blutuntersuchung gewartet habe ziemlich übel. Als mir die Schwester gesagt hat, dass die Chemo auf Mittwoch verschoben wird, war die Übelkeit mit einem Schlag verschwunden - spontane Heilung, ein Wunder ein Wunder!!

Sonntag, 25. April 2010

Wochenende!

Bevor morgen die Chemo weitergeht und es mir wieder ein paar Tage ziemlich dreckig gehen wird, habe ich bei feinstem Wetter ein schönes Wochenende mit viel Ablenkung verbracht.
Samstag war ich auf einer Geburtstagsfeier unter dem Motto "Schnapszahlen und scheiße aussehen" - da ich sowieso schon eine Glatze habe und kaum jemand "scheißerer" aussieht, als ein Nazi, habe ich mich mit geringem Aufwand als Nazi verkleidet. Außerdem haben Nazis ein ziemlich kindisches Faible für Zahlencodes, wodurch dann 88 als "Code" für "Heil Hitler!" entstand - Schnapszahl!! Foto folgt, sobald ich von den anderen anwesenden Gästen ein vorzeigbares Bild von mir ergattern konnte. Die Party war für mich ziemlich schnell gelaufen, um 22:00h bin ich schlafen gegangen - trotzdem war es sehr lustig!
Sonntag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück beim Geburtstagskind (übrigens die liebe Freundin, die mir auch den Kopf geschoren hat) zur Familie meiner Freundin, wo ich auf dem Balkon in der Sonne gesessen und gelesen habe...

Übrigens: Als ich meinen Blog gegoogled habe, habe ich entdeckt, dass Ladina vom Forum der schweizer Krebsliga meine Blog in ihre Linkliste aufgenommen hat - vielen Dank dafür!

Montag, 19. April 2010

Chemo, Zyklus3, Woche 3-4

Heute (Montag) ging es mir unglaublich gut, obwohl ich "schon" um 8:30h aufgewacht bin! Nach dem Frühstück bin ich zum Krankenhaus gefahren, um mir bestätigen zu lassen, dass ich wirklich krank bin (Weil ich einen Antrag auf Unterstützung von der deutschen Krebshilfe stellen will, muss ich logischerweise nachweisen, dass ich Krebs habe). Beim Sozialdienst der Klinik ist mir dann aufgefallen, dass die Zettel, die ich ein paar Tage vorher eingepackt habe, keine Nachweise über meine Einkünfte und Ausgaben, sondern nur irgendwelche Briefe aus meinem Aktenordner waren. Peinlich... wer weiß, was ich mir beim Einpacken gedacht habe, offensichtlich nicht besonders viel.

Nach meinem letzten Eintrag habe ich mit meiner Freundin auf Einladung von meinem Onkel ein luxuriöses Wochenende in München verbracht. Gutes Essen, die Familie treffen, Übernachtung im 5*-Superior Hotel ...
Eine willkommene Ablenkung, bevor es am 12.04.2010 die nächste Dosis ABVD gab. Erst wurde aber noch ein Herz-Echo gemacht, Doxorubicin ("Red Death") bricht gelegentlich Herzen und weil ich dicke Beine und hohen Blutdruck hatte, wollte meine Ärztin sichergehen, dass mein Herz noch nicht gebrochen ist.
Das Herz-Echo wird übrigens im Allgemeinen nicht durch die Speiseröhre gemacht, sondern anscheinend nur, wenn auf dem "von außen" gemachten Herz-Ultraschall irgendwas verdächtig scheint... ich hatte mir schon Sorgen gemacht.
Der Kardiologe hat mir übrigens Komplimente für mein "schönes Herz" und meine schlanke Gestalt gemacht - nach seiner Aussage haben seine Patienten sonst mindestens 20kg Übergewicht. Na da ging's mir aber gut!

Die Tage nach der Chemo waren unschön, Übelkeit und Kopfschmerzen haben sich etwas länger gehalten als letztes Mal. Samstag ging es wieder gut, abends wurde gegrillt und Sonntag haben wir mit den Nichten und Neffen (3, 8 und 8 Jahre) von meiner Freundin Drachen steigen lassen.

Freitag, 9. April 2010

Update...

Ich habe gerade festgestellt, dass sich mein letzter Eintrag etwas negativ liest. Inhaltlich ist das zwar alles richtig, aber es ist nicht so dramatisch, wie man vermuten könnte, die Stimmung ist (heute) gut, ich habe (im Moment) keine Schmerzen und die dicken Beine merke ich nur wenn ich still stehe - und das sollte man ja sowieso tunlichst unterlassen!
Gestern war tatsächlich ein ziemlich antriebsloser Tag, ab und zu fühle ich mich, als hätte ich das Fatigue-Syndrom, an anderen Tagen (z.B. heute) fühl ich mich richtig motiviert irgendetwas sinnvolles zu tun. Allerdings vergeht zwischen dem Gedanken und der Tat trotzdem meistens noch 'ne Menge Zeit... an schlechten Tagen sitz ich 20 Minuten in der Dusche und lass mir Wasser über den Rücken laufen, bevor ich mich dann aufraffe, mich mal einzuseifen. Und genau so saß ich gestern auch am Schreibtisch in meinem bequemen Sessel, hab mich stundenlang sinnlos durchs Internet geklickt und mir fest vorgenommen, dann aber bald mal aufzustehen!

Mittwoch, 7. April 2010

Chemo, Zyklus3, Woche1-2

Am 29.03.2010 ging es los, mal was neues, was ausgeflipptes probieren... Früh morgens im Krankenhaus angekommen, wurde ich erstmal zum EKG geschickt - habe ich zwar erst vor fünf Tagen gemacht, macht mir aber nix, beim EKG lieg ich sowieso nur rum. Außerdem habe ich gehofft, wieder einen Bonbon von der gut gelaunten Schwester vom letzten Mal zu bekommen... aber weit gefehlt, eine ruppige ältere Dame hat mich wortlos abgefertigt, da war ich ganz froh, wieder bei meinen gut gelaunten Schwestern in der Ambulanz zu landen.

Die nächsten Zyklen werden mit ABVD durchgeführt, eine neue Chemo mit teilweise anderen Präparaten, laut einer Schwester wird ABVD nicht besonders gut vertragen, "Spuck und Sprudel werden Ihre besten Freunde sein" wurde mir gesagt. Derart motiviert ging es los, ein leuchtend rotes und ein lichtempfindliches Präparat in Schutzhülle waren die Highlights, die meiste Zeit habe ich wieder geschlafen.
Das leuchtend rote Präparat ist Doxorubicin (wird als Adriamycin verkauft), trägt den Beinamen "Red Devil" oder "Red Death" und kostet ca. $1,1mio  pro kg.
Entgegen der Ankündigungen habe ich in den 9 Tagen seit der Chemo diverse Nebenwirkungen gehabt, aber Erbrechen und Durchfall waren nicht dabei. Nebenwirkungen waren bei mir: Übelkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Antriebslosigkeit, dicke Beine, taube Lippen, Schmerzen in den Armbeugen.

Samstag, 3. April 2010

Samstag, 27. März 2010

Chemo, Zyklus2, Woche3

Freitag - Auswertung
2 Stunden im Wartezimmer haben sich gelohnt, zum einen habe ich die nette Lokalpolitikern wiedergetroffen, die aus langer Krebs-Erfahrung viele gute Tipps hat und trotz ihrer unerfreulichen Krankengeschichte immer gut gelaunt und optimistisch wirkt. Zum anderen gab es gute Neuigkeiten von meiner Frau Doktor: Organe gesund, Blutwerte gut, Lymphknoten im Hals sind wieder auf Normalgröße geschrumpft, mein Tumor ist auf ca. 3x5cm geschrumpft und hat damit nur noch einen Bruchteil seiner maximalen Größe.
Ab Montag geht es für mich dann mit 4 Zyklen ABVD weiter, das soll ja etwas besser verträglich sein als BEACOPP, außerdem sind es wesentlich weniger Behandlungstage! Am 05.07.2010 gibt's die letzte ABVD-Infusion, danach kommt das nächste Restaging (Kontrolluntersuchung), das sind nur noch etwas mehr als 14 Wochen! Easy...
Das wurde angemessen gefeiert, ein Abend mit zwei charmanten Damen, Kuchen, fettigem Essen von Burger King und Gedaddel auf der Wii.

Mittwoch - Restaging (Kontrolluntersuchung)
Großartiger Tag. Ich sollte mit nüchternem Magen früh morgens zum Restaging erscheinen. Das heißt: jede Menge Untersuchungen, um festzustellen, wie weiter therapiert wird und wie erfolgreich die Therapie bisher war. Also bin ich morgens, völlig benommen und mit Kreislauf auf Tiefschlaf-Niveau im Krankenhaus aufgelaufen und beim rumsitzen prompt bewusstlos geworden. Die lieben Schwestern haben aus dem Nichts ein Bett mit Rollen, zwei charmante Ärztinnen hergezaubert und mir einen Liter NaCL-Lösung in die Vene laufen lassen. Währenddessen habe ich mich mit einer fröhlichen Lokalpolitikerin über Essen unterhalten, danach ging's mir wieder gut.
Es folgte ausziehen, Ultraschall von Hals bis Becken, anziehen, ausziehen, Abhören, Abklopfen, anziehen, Interview, Blut abnehmen, Urinprobe, 1l ekelhaftes, stinkendes, klebriges Kontrastmittel trinken, ausziehen, CT, anziehen, ausziehen, Röntgen, anziehen, ausziehen, EKG, anziehen, nach hause gehen, schlafen. Die Dame beim EKG hat mir ein Bonbon geschenkt, damit ich wenigstens noch ein Frühstück bekommen habe.

Freitag, 19. März 2010

Die andere Seite der Medaille...

Nachdem ich ja ständig von Übelkeit, Schwäche, Medikamenten und anderen unschönen Dingen schreibe, kommt hier eine vorläufige Liste der besten Nebeneffekte von meinem Krebs. Schließlich haben wir in Medizinsoziologie gelernt, dass eine Krankheit auch positive Auswirkungen auf den Patienten haben kann und dass es im Lauf einer Erkrankung immer auch um die individuelle Befindlichkeit und Wahrnehmung geht.
  • Ich habe plötzlich so viel Zeit - ich lese viel mehr Bücher, ich höre viel mehr Musik, ich spiele viel mehr Videospiele. Und das beste ist: keiner sagt, man würde Zeit mit sinnlosen Dingen verplempern.
  • Viel mehr soziale Kontakte - Freunde und Familie rücken unglaublich zusammen. Man hilft sich gegenseitig, motiviert sich, gibt sich Kraft. Und ich habe plötzlich wieder Kontakt zu alten Freunden, mit denen ich seit Monaten, oder Jahren nichts mehr zu tun hatte.
  • Weniger Zeit im Bad - früher habe ich mindesten 15 Minuten länger im Bad gebraucht, um meine langen Haare zu trocknen, heute wisch' ich mir einmal mit dem Handtuch über die Glatze und bin fertig.
  • Bei den Mädels erwacht der Mutterinstinkt - man wird betüdelt, was auch mal ganz angenehm sein kann.
  • Geschenke!!! - Hier kommen ständig Päckchen von lieben Menschen an, die mir leckeres Essen, Bücher, Filme, Noten und gute Wünsche schicken. Vielen Dank dafür!
  • Ich habe kein schlechtes Gewissen mehr, im vollbesetzten Bus einen Sitzplatz zu belegen.
  • Ich bin viel gelassener - was interessiert mich der inkompetente, korrupte Westerwelle, früher hätte ich mich tierisch über den aufgeregt. Heute denke ich mir, "solche Luftnummern kommen und gehen, davon lass ich mir doch den Spass nicht verderben"... oder das schrecklich miese Spiel des HSV seit Wochen, eigentlich kaum zu ertragen, aber was soll's, spielen sie halt nächste Saison nicht im europäischen Wettbewerb, davon geht die Welt nicht unter. Oder die Katze, die ständig meine Pflanzen abkaut und dann in die Wohnung kotzt - wird's halt wieder aufgewischt, ich hab ja auch schonmal irgendwo hingekotzt, passiert halt mal.
Also... so schlecht geht's mir gar nicht! Die Liste wird gegebenenfalls mal aktualisiert...

Chemo, Zyklus2, Woche1-2

Der zweite Zyklus läuft - alles beim Alten. Den ersten Tag habe ich mit Kopfschmerzen, Übelkeit, stumpfem Rumdämmern, Kotzen und ab und zu einer Tablette aus meinem reichhaltigen Sammelsurium verbracht. Die Laune war komischerweise trotzdem ganz gut - wahrscheinlich hilft es, wenn man weiß, dass es nur einen Tag so schlecht geht.
Die restlichen Tage der ersten Woche waren erträglich, aber ich merke jeden Tag stärker, wie ich körperlich abbaue. Alles was ich mache ist schrecklich anstrengend, ich hab ständig schwere Beine und Muskelkater, obwohl ich die meiste Zeit sitze oder liege. Wenn ich die paar Stufen aus dem ersten Stock runtergegangen bin, muss ich kurz verschnaufen und so langsam gewöhne ich mir ein langsames Lauftempo an, damit ich nicht nach zehn Schritten Herzrasen und Luftnot habe (man wird alt).
Am Dienstag der zweiten Woche (16. März) hatte ich den tollkühnen Plan, zur Schule zu gehen, der Wecker war gestellt, früh eingeschlafen bin ich auch und als der Wecker dann morgens geklingelt hat, war ich auch wach und motiviert (gute Vorzeichen). Also Geduscht, Glatze rasiert, Frühstück gemacht, Proviant eingepackt, einen Brief an die Krankenkasse ausgedruckt... und erstmal wieder erschöpft ins Bett gefallen und noch zwei Stunden geschlafen.
Um 10:00h war ich dann tatsächlich in der Schule, habe eine Unterrichtseinheit ganz gut überstanden, nachmittags noch eine Therapie von meiner Therapeutengruppe angeschaut und zwischendurch in der Apotheke Spritzen und Antibiotika abgeholt. Die Zeit mit meinen Leuten war toll, ich hatte viel Spass mit den ganzen lieben Menschen in der Schule und es tut wirklich gut, ab und zu rauszukommen, aber abends habe ich gemerkt, dass es viel zu viel Anstrengung war.
Mittwoch habe ich nur im Bett gelegen, antriebslos Musik gehört, Donnerstag hatte ich ein-zwei aktive Phasen, die ich genutzt habe um das Bad zu putzen und heute (Freitag) fühle ich mich wieder halbwegs erholt von dem strapaziösen Dienstag! Grad läuft Lynyrd Skynyrd, die Laune ist bestens und vielleicht setz ich mich gleich mit einem Buch (Anette Fox - Kindliche Aussprachestörungen) in den Park hier um die Ecke.

Sonntag, 7. März 2010

Chemo, Zyklus1, Tag18-21

Tag21 (Sonntag) - GLATZE!!!

Morgens habe ich mir von der Freundin den Hinterkopf rasieren lassen - damit der alte Schädel endlich wieder einen einheitlichen Look hat. Den Tag hab ich mit Mütze, Schal und Decke auf dem Sofa verbracht, damit der Schnupfen bis Morgen zur Chemo etwas nachlässt.
Keine Schmerzen, nur Schnupfen und Müdigkeit.
Morgen früh geht's zur Chemo, nachmittags werde ich völlig breit rumliegen und abends werde ich wieder kotzend im Bad hängen... na wenn das kein Grund zur Vorfreude ist.

Tag19-20 (Freitag, Samstag) - Besuch aus der Heimat

Mein großer Bruder und meine Schwester haben mich besucht, die Nadl war auch nur ein paar Stunden da, die meiste Zeit haben wir Rayman Raving Rabbids TV-Party gespielt - anstrengend, aber lustig!
Samstag haben wir noch einen kurzen Ausflug zu den Greifensteinen im Erzgebirge gemacht. Die Stufen auf die Aussichtsplattform habe ich mit Müh' und Not geschafft, und lang sind wir nicht draußen geblieben, weil es kalt und windig war - trotzdem gut, mal wieder ein bisschen raus zu kommen. Auf dem Rückweg haben wir einen kurzen Stopp bei der Familie von meiner Freundin gemacht, Kuchen essen und die kleinen Nichten und Neffen mit meiner neuen Frisur erschrecken - gute Sache!

Tag18 (Donnerstag) - ...müde

Geschlafen... Ich habe mir eine ziemlich heftige Erkältung eingefangen, die ich bis Montag zur nächsten Runde der Chemo wieder loswerden muss - deswegen musste ich die letzten Tage zuhause verbringen. Zum Glück hatte ich noch eine Simpsons-Staffel auf DVD, die ich noch nicht gesehen habe - das hat mich ein paar Stunden beschäftigt.

Mittwoch, 3. März 2010

Chemo, Zyklus1, Tag16-17

Tag17 (Mittwoch) - Rumhängen und Rest-Haare raufen

Keine Schmerzen mehr, dafür fühl ich mich nach wie vor sehr zittrig. Beim Duschen heute morgen war das Wasser voll mit Haaren, der Blick in den Spiegel danach zeigte das ganze Ausmaß des Verfalls - ich seh aus wie ein halb-gerupftes Huhn (wie gut, dass ich schon eine neue Mütze habe!).
Nachdem mir eine Hodgkin-Überlebende erzählt hat, dass sie während der Chemo auch ständig nur Hunger hatte und jede Menge zugenommen hat, habe ich erstmal aufgehört, nur mit Butter und Sahne zu kochen. Heute gab's Gemüse und Reis, mit Kokosmilch und Zitrone, etwas indisch gewürzt - macht garantiert kein Sodbrennen.

Tag16 (Dienstag) - Bluttest und Lymphomsch(m)erz

Nach dem anstrengenden Tag gestern mit Schule UND Mütze kaufen, bin ich morgens kaum aus dem Bett gekommen. Um 8:30h war ich im Krankenhaus, bin im Wartezimmer ständig eingeschlafen und bei jedem Schritt hab ich mich gefühlt, als hätte ich am ganzen Körper Muskelkater - einfach nur ein paar Schritte zu laufen war gestern anstrengender, als vor einem halben Jahr mit 20kg Gepäck 10 Stunden durch die schottischen Highlands zu wandern.
Mittags musste ich ein zweites Mal ins Krankenhaus zur Auswertung des Bluttests, alles im grünen Bereich, ziemlich niedriger Hämoglobin-Wert, was auch die Müdigkeit erklärt. Dann gabs noch die Einladung, am nächsten Montag einen zweiten Zyklus BEACOPP eskaliert zu vernaschen, was ich natürlich gerne angenommen habe. Den Rest vom Tag habe ich mich an Lymphomschmerzen erfreut (ständiges Ziehen und Stechen hinter dem Brustbein), ist zwar unangenehm, laut meiner Onkologin aber ein gutes Zeichen - der Tumor (die Sau) wird angegriffen!

Montag, 1. März 2010

Chemo, Zyklus1, Tag15

Es geht los, heute in der Schule rieselten plötzlich die Haare auf's Papier... obwohl ich wusste, dass das passiert, war ich im ersten Moment etwas erschrocken - jetzt ist es quasi offensichtlich und nicht mehr zu leugnen, dass ich krank bin.

Nach der Schule wurde noch eine neue Mütze gekauft - die alte flog hier seit Jahren ungenutzt rum und fing jetzt bei der ungewohnten Belastung an, sich aufzulösen. Es ist gar nicht so einfach, im März noch eine halbwegs tragbare Mütze zu finden, aber ich bin ganz zufrieden!
Gerade habe ich dann noch angefangen, mir den Kopf zu rasieren, war aber eine Schnapsidee - mit einem Einwegrasierer ist mir das zu mühsam. Jetzt seh ich halt etwas unfertig auf dem Kopf aus (sieht aber keiner, wegen der neuen Mütze).

p.s. Hab schlimmes Sodbrennen, weil ich von dem Cortison ständig Heißhunger habe (mal abgesehen davon, dass ich sowieso schon immer gerne viel gegessen habe)... hat jemand gute Tipps gegen Sodbrennen?

Samstag, 27. Februar 2010

Rezepte - Orangenschoko-Pfannkuchen

Krebsküche 02

Zutaten (Pfannkuchenteig siehe Pfannkuchen mit Pilzrahmsauce):
Ca 1-2 Stücke Schokolade pro Pfannkuchen grob hacken.
Pfannkuchenteig ausbacken, nach dem Wenden mit der gehackten Schokolade bestreuen, zusammenklappen, zum Abkühlen auf einen Teller geben.

Ich fand, dass die bittere Orangenschokolade die Mundschleimhaut etwas gereizt hat, Vollmilchschokolade ist mE etwas verträglicher (schmeckt aber halt nicht so gut).

Gerade die Orangenschoko-Pfannkuchen lassen sich natürlich hervorragend zu etwas Crêpe Suzette-Ähnlichem aufwerten, in dem man in einer weiteren Pfanne etwas Butter schmilzt, Zucker und etwas geriebene Orangenschale darin löst, mit etwas Orangensaft ablöscht und Orangenfilets dazu gibt.
Den Hokus-Pokus mit dem Flambieren muss man nicht unbedingt mitmachen, schmeckt auch ohne Feuer und Cointreau sehr gut.

Rezepte - Pfannkuchen mit Pilzrahmsauce

Krebsküche 01

Zutaten (für eine Person reichlich)
Für die Pfannkuchen :
  • 120g Mehl
  • 2-3 Eier (je nach Größe)
  • 200-300ml Milch (je nachdem ob man's eher dick oder dünn mag)
  • etwas Salz 
Für die Sauce:
  • 200g Pilze
  • 1/2 Zwiebel
  • 1/2 Becher Sahne
  • 150ml Gemüsebrühe
  • eine Handvoll Reibekäse 
  • Pfeffer, Thymian
 Zutaten für die Pfannkuchen verrühren, erst Milch und Eier, dann Mehl und eine Prise Salz. Beiseite stellen

Pilze und Zwiebeln schneiden, etwas Butter oder Öl in der Pfanne erhitzen, Pilze in die Pfanne geben und erstmal abwarten, bis die ein bisschen Farbe kriegen, Zwiebeln dazu und nochmal kurz abwarten. Gemüsebrühe und Sahne zugeben, köcheln lassen, den Reibekäse einstreuen und noch ein paar Minuten köcheln, Pfanne von der Herdplatte nehmen, mit Pfeffer und evtl. etwas Thymian abschmecken (vorsicht mit extra Salz, durch den Käse wird die Sauce recht salzig, zu viel salzig brennt's im Mund) und etwas abkühlen lassen.
Irgendwann zwischendurch ein kleines Stück Butter bei sehr niedriger Temperatur (bei mir: 0,5 auf der Skala von 1-3) in einer zweiten Pfanne schmelzen und Pfannkuchen braten, nach jedem Pfannkuchen ein neues, kleines Stück Butter schmelzen. So wenig Teig wie möglich auf einmal ausbacken, damit die Pfannkuchen schnell fertig sind und nicht zu dunkel und knusprig werden.


2-3 Pfannkuchen aufrollen, Sauce drüber, fertig. Evtl. noch etwas auskühlen lassen.

Da der Pfannkuchenteig neutral ist, kann man auch gut Süßes dazu essen, Apfelmus, Dosenobst, Schokoladensoße, Eis, Sahne, Kirschen, etc., oder man man macht aus einem Rest Teig noch ein paar Schoko-Orangen-Pfannkuchen.

Chemo, Zyklus1, Tag11-13

Tag13 (Samstag)
Freundin musste um 5:00h aus dem Haus, kurz danach setzen die angekündigten Knochenschmerzen (Nebenwirkung der Neupogen) ein. Still liegen ist am besten, dann merkt man fast nichts davon und bis zum Mittag waren die Schmerzen fast wieder verschwunden.

Tag12 (Freitag)
Aufgewacht, schwach, müde, etc. - Ohrenschmerzen sind immernoch da. Zu hause geblieben, geschlafen, Resident Evil 4 auf der WII gespielt (früher waren Shooter auf der Konsole ein Krampf, mit der WII-Steuerung kommt wirklich gutes Lightgun-Feeling auf!).
Nachmittags Pfannkuchen mit Pilzrahmsauce gemacht, mit Sahne, Butter, Käse und noch etwas Butter - den restlichen Pfannkuchenteig mit Orangenschokolade gemischt, einen passenden Nachtisch mit viel Kalorien bei geringem Aufwand.
Abends die letzte Neupogen-Spritze selber gesetzt, weil die Freundin schon eingeschlafen war.

Tag11 (Donnerstag)
Aufgewacht, schwach, müde, zittrig, Mund tut weh, Ohrenschmerzen, Laune ist schlecht. Tabletten genommen, Laune ist immer noch schlecht. Auf 12:30h in die Schule gefahren, Klausur geschrieben - lief ganz gut, Laune ist besser, wieder nach hause gefahren. Komischerweise war ich trotz schlechter Vorbereitung vor der Klausur kein bisschen aufgeregt und hinterher vollauf zufrieden mit dem, was ich geschrieben habe... da verschieben sich durch den Krebs anscheinend gerade meine Prioritäten, bzw. bin ich nicht mehr gewillt, mich über "Nebensächlichkeiten" aufzuregen.
Ich benutze jetzt mehrmals täglich Ampho-Moronal und bilde mir ein, dass sich mein Mund damit besser anfühlt.
Ich hoffe mal, dass ich mir keine Mittelohrentzündung geholt habe, im Unterricht saß ich die letzten zwei Tage ohne Mütze und auch nachts habe ich Mütze und Schal nicht getragen, vielleicht war das etwas riskant.
Nachmittags habe ich Grießbrei gekocht und mich etwas geärgert, dass ich bisher für 0,69€ die unglaublich leckeren Grießtöpfli von Emmi gekauft habe, wenn ich für ein paar cent in 10Minuten einen fast genauso leckeren Grießbrei in rauhen Mengen selber herstellen kann. Dazu Pfirsiche aus der Dose, lecker, "weich" und sehr angenehm bei kaputter Schleimhaut.